Pflegende Angehörige
Im Rahmen einer Studie besuche ich zur Zeit Personen, die Pflegegeld beziehen und zu Hause leben. Ich erhebe die Pflegesituation vor Ort. Also wie es dem/ der Pflegebedürftigen geht, aber auch wie es den pflegenden Angehörigen geht, wie sie die Pflege schaffen, was sie belastet.
Als Pflegefachkraft weiss ich natürlich, daß 80% der Pflege zu Hause passiert. Aber was das bedeutet emitional, sozial, das erfahre ich in der Dichtheit erst jetzt mit der Studie.
Letzte Woche war ich bei einer Familie in der eine demente Frau seit 6 Jahren von der Enkelin gepflegt wird.
Die Enkelin hat fast das ganze Gespräch über geweint, sich laufend dafür entschuldigt und wieder losgeweint. Irgendwann vor vielen Jahren hat sie ihrer Oma versprochen, daß diese nie ins Heim muss. Jetzt, die Oma ist mittlerweile total dement, inkontinent und stuhlschmierend, immobil, unselbständig - ist die Enkelin am Ende ihrer Kräfte. Dazu ist die Ehe schwer belastet (die Familie lebt zu viert auf 77 qm) und kriselt und die Kinder sind genervt, haben das Gefühl zu kurz zu kommen. Kein Urlaub seit 6 jahren, kaum Freizeit seit 6 Jahren.
Auf meine Frage, ob sie heute die Pflege wieder übernehmen würde, meinte die Enkelin klar und deutlich: NEIN!
Aber sie kann nicht raus aus ihrem Versprechen von damals. Sie ist zerrissen- hofft, daß es nicht mehr lange dauert, hat ein schlechtes Gewissen ob dieses ungeheuren Gedankens.......
Meine Betroffenheit kann ich kaum in Worte fassen.
Ihre Sonja Schiff
Als Pflegefachkraft weiss ich natürlich, daß 80% der Pflege zu Hause passiert. Aber was das bedeutet emitional, sozial, das erfahre ich in der Dichtheit erst jetzt mit der Studie.
Letzte Woche war ich bei einer Familie in der eine demente Frau seit 6 Jahren von der Enkelin gepflegt wird.
Die Enkelin hat fast das ganze Gespräch über geweint, sich laufend dafür entschuldigt und wieder losgeweint. Irgendwann vor vielen Jahren hat sie ihrer Oma versprochen, daß diese nie ins Heim muss. Jetzt, die Oma ist mittlerweile total dement, inkontinent und stuhlschmierend, immobil, unselbständig - ist die Enkelin am Ende ihrer Kräfte. Dazu ist die Ehe schwer belastet (die Familie lebt zu viert auf 77 qm) und kriselt und die Kinder sind genervt, haben das Gefühl zu kurz zu kommen. Kein Urlaub seit 6 jahren, kaum Freizeit seit 6 Jahren.
Auf meine Frage, ob sie heute die Pflege wieder übernehmen würde, meinte die Enkelin klar und deutlich: NEIN!
Aber sie kann nicht raus aus ihrem Versprechen von damals. Sie ist zerrissen- hofft, daß es nicht mehr lange dauert, hat ein schlechtes Gewissen ob dieses ungeheuren Gedankens.......
Meine Betroffenheit kann ich kaum in Worte fassen.
Ihre Sonja Schiff
Care Consulting - 2007-03-19 11:25