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Donnerstag, 29. Januar 2009

MIT Angehörigen reden

Ein Bericht - einfach weil ich heute mit mir sehr zufrieden bin und etwas Schönes erlebt habe.

Heute hatte ich in einer einjährigen Pflege-Weiterbildung mit dem Titel "Pflege bei Demenz", die Aufgabe am letzten Tag das Programm mit 4 Stunden abzurunden. Freie Wahl der Themen, ich durfte tun und lassen was ich wollte. Was kann einer Referentin Besseres passieren, als die Möglichkeit zu haben selbst fest zu legen, worüber sie reden will, was sie thematisieren will ;-)

Ich hab mir das Kursprogramm angesehen, eruiert was es an Inhalten und ReferentInnen schon gab:
Unter anderen hatten die SchülerInnen 2 Tage zum Thema "Pflegende Angehörige". Da wurde ÜBER Familienpflege geredet, ÜBER die Belastungen von Angehörigen, ÜBER deren Motive die Pflege zu übernehmen.

Ha, so etwas ruft mich sofort auf den Plan!
Ich rede viel lieber MIT Angehörigen!!
Also hab ich eine Angehörige gefragt, ob sie mit mir den Unterricht gestalten würde und vereinbart, daß ich sie interviewen würde - also vor den SchülerInnen MIT der Angehörigen zu reden.
Es handelte sich um eine Angehörige, die 10 Jahre ihren an Demenz erkrankten Mann zu Hause gepflegt hat, vor ca. einem Jahr ist der Mann gestorben.

Wir haben zum Einstieg einen Einblick gegeben in die Persönlichkeiten des Mannes und der Angehörigen - wann und wo geboren, wie kennen gelernt, Kindheit, Beruf, Ehe etc.
Dann haben wir im Interview den Bogen gespannt von "Als die Demenz begann" über die "Zeit der Pflegebedürftigkeit" bis zum "Leben nach der Pflege und dem Tod des Partners".

Am Anfang hatte ich Sorge, daß die TeilnehmerInnen von den langen Geschichten vielleicht gelangweilt sein könnten . Das Interview hab ja ich geführt und als Interviewerin ist man immer aufmerksam. Ich hab mich gefragt, ob man als Teilnehmerin so lange zuhören kann und hatte so meine Zweifel.

Aber siehe da- zu meiner Freude (und ein wenig zu meiner Überraschung) waren die TeilnehmerInnen SEHR interessiert und auch begeistert einmal die Sicht einer Angehörigen zu hören. Sie haben eifrig Fragen gestellt an die Angehörige, waren richtig neugierig!

"Meine" Angehörige war famos!
Ausgerüstet mit Photoalben und Erinnerungsnotizen aus der Zeit der Pflege hat sie erzählt - lustige Begebenheiten, berührende Szenen, Erlebnisse zum Ärgern, Trauriges und viele Dinge, die enorm betroffen machen.

Besonders berührt hat mich eine Aussage zu der Zeit nach dem Tod des Mannes:
"Auch wenn der Partner noch so krank ist, noch so weit geistig sich entfernt hat, wenn er stirbt geht viel Geborgenheit verloren. Man glaubt gar nicht, wieviel Geborgenheit ein dementer Mann geben kann"

Liebe Frau H.-D., Sie waren einfach großartig!
Herzlichen DANK fürs Mitmachen.

Ich hab mir nach den positiven Rückmeldungen der KursteilnehmerInnen auf alle Fälle vorgenommen, jetzt öfters Angehörige einzuladen mit mir Unterricht zu gestalten.

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