Eine Geschichte....
im jahr 1977.
mein erster tag im kindergarten, mein papa bringt mich hin. es ist laut, alles tobt und ist lustig. papa zieht mir die schuhe aus, entwirrt noch einen knoten. unsichere schritte, ein letzter blick zurück "na geh nur, ich oder mama holen dich wieder ab" sagt papa und lächelt mir aufmunternd zu.... und dann spielen gehen...
dann ist der kindergarten um 12 uhr zu ende und abholzeit. es ist laut, alles tobt und schreit durcheinander. eltern suchen die sachen ihrer kinder zusammen... "wo ist deine jacke, deine mütze, und wo sind die schuhe?" "wart, ich knöpf dir deine jacke zu"... papa schnallt mich im auto an, abfahrt.
im jahr 2007.
erster tag für ihn. ich bringe ihn hin, es rumort, es geht lebendig zu, aber nicht laut. ich ziehe ihm die schuhe aus, entwirre noch einen knoten. seine unsicheren schritte, ein letzter blick zurück... dann zu den anderen gehen - bzw. er wird von einer netten "tante" abgeholt. sie lächelt sehr freundlich. ich gehe beklommen wieder weg.
dann ist es 16 uhr, abholzeit. es quirlt und wurlt durcheinander, aber es ist nicht laut. freundliche abschiedsworte klingen durcheinander. ich suche die sachen zusammen - "dein mantel, wo ist der?" frage ich behutsam und spreche langsam. während ich seine schuhe zubinde, frage ich ihn "war´s schön? sind die leute nett? was habt ihr denn so gemacht?" er nickt.
hm, meine frage war zu schwierig... nur eine frage stellen. und dann am besten wirklich nur entscheidungsfragen! dann führe ich ihn sorgsam zum auto und helfe ihm hinein. seinen gehstock nicht vergessen! "so papa, jetzt noch anschnallen!". wir verlassen das tageszentrum für alzheimer- und demenzerkrankte.......
Diese berührende Geschichte hat vor kurzem eine Frau in einem Diskussionsforum gepostet. Das Posting wurde nicht diskutiert, obwohl die Gruppe über 1000 Personen umfasst. Es herrschte Schweigen.
Eerstaunlich, wenn man bedenkt, daß immer mehr Familien einen Angehörigen betreuen.
Wie unsichtbar machen sich Angehörige, die ein Familienmitglied mit Demenz betreuen?
Wie wenig wollen wir als Gesellschaft wissen, wie es diesen vielen Angehörigen geht?
Derzeit gibt es in Österreich 100.000 Menschen mit Demenz.
Im Jahr 2050 werden es 250.000 Menschen sein.
Müssen wir so lange warten bis Demenz gesellschaftsfähig wird???
mein erster tag im kindergarten, mein papa bringt mich hin. es ist laut, alles tobt und ist lustig. papa zieht mir die schuhe aus, entwirrt noch einen knoten. unsichere schritte, ein letzter blick zurück "na geh nur, ich oder mama holen dich wieder ab" sagt papa und lächelt mir aufmunternd zu.... und dann spielen gehen...
dann ist der kindergarten um 12 uhr zu ende und abholzeit. es ist laut, alles tobt und schreit durcheinander. eltern suchen die sachen ihrer kinder zusammen... "wo ist deine jacke, deine mütze, und wo sind die schuhe?" "wart, ich knöpf dir deine jacke zu"... papa schnallt mich im auto an, abfahrt.
im jahr 2007.
erster tag für ihn. ich bringe ihn hin, es rumort, es geht lebendig zu, aber nicht laut. ich ziehe ihm die schuhe aus, entwirre noch einen knoten. seine unsicheren schritte, ein letzter blick zurück... dann zu den anderen gehen - bzw. er wird von einer netten "tante" abgeholt. sie lächelt sehr freundlich. ich gehe beklommen wieder weg.
dann ist es 16 uhr, abholzeit. es quirlt und wurlt durcheinander, aber es ist nicht laut. freundliche abschiedsworte klingen durcheinander. ich suche die sachen zusammen - "dein mantel, wo ist der?" frage ich behutsam und spreche langsam. während ich seine schuhe zubinde, frage ich ihn "war´s schön? sind die leute nett? was habt ihr denn so gemacht?" er nickt.
hm, meine frage war zu schwierig... nur eine frage stellen. und dann am besten wirklich nur entscheidungsfragen! dann führe ich ihn sorgsam zum auto und helfe ihm hinein. seinen gehstock nicht vergessen! "so papa, jetzt noch anschnallen!". wir verlassen das tageszentrum für alzheimer- und demenzerkrankte.......
Diese berührende Geschichte hat vor kurzem eine Frau in einem Diskussionsforum gepostet. Das Posting wurde nicht diskutiert, obwohl die Gruppe über 1000 Personen umfasst. Es herrschte Schweigen.
Eerstaunlich, wenn man bedenkt, daß immer mehr Familien einen Angehörigen betreuen.
Wie unsichtbar machen sich Angehörige, die ein Familienmitglied mit Demenz betreuen?
Wie wenig wollen wir als Gesellschaft wissen, wie es diesen vielen Angehörigen geht?
Derzeit gibt es in Österreich 100.000 Menschen mit Demenz.
Im Jahr 2050 werden es 250.000 Menschen sein.
Müssen wir so lange warten bis Demenz gesellschaftsfähig wird???
Care Consulting - 2008-10-06 15:57